Lotus Organizer im Netzwerk

Installation entsprechend des Verwendungsprofils

Der größte Vorteil des Lotus Organizer ist die eingebaute "Replikation", denn die im Netz eingebundenen Lotus Organizer-Anwender können ohne zusätzliche Software Daten sekundenschnell austauschen, ohne dass man einen teuren "Exchange Server" (Outlook) oder "Domino Server" (Lotus Notes) benötigt.

Bereits bei der Installation sollte man sich allerdings Gedanken über die spätere Verwendung des Lotus Organizer machen und die für den jeweiligen Einsatzzweck optimale Installation und Konfiguration wählen.

Wir haben nachfolgend ein paar Hinweise für die häufigsten Anwendungsgebiete zusammengestellt:

...per LAN-Kabel, WLAN oder Powerline-Adapter auf einem NAS oder Datei-Server ohne Administrator.

Organizer mit Administrator-Rechten auf der lokalen Festplatte nach "C:\Lotus" eines jeden PC installieren (Standardinstallation). Anschließend die gemeinsam verwendeteten Register in die Organizer-Dateien der einzelnen User aufnehmen.

Vorteil: Netzwerkzugriff erfolgt nur bei Änderung oder Aktualisierung eines aufgenommenen Registers!

...per LAN-Kabel, auf einem Datei-Server und mit Hilfe eines Administrators.

Administrator-Installation:
Bei dieser Installationsart wird der Inhalt des Ordners "Organizer" der Installations-CD, bzw. des entpackten OEM-Pakets, auf einen Netzwerk-Dateiserver kopiert. Die Kopie auf dem Server kann dann verwendet werden, um Standard-, Server- oder zusätzliche Administrator-Installationen durchzuführen (alle Installationsarten). Diese Installationsart ist sinnvoll, wenn Sie mehrere Standardinstallationen für Benutzer durchführen, die gelegentlich mit dem Netzwerk verbunden sind. Statt die Installation von der CD lokal auszuführen, können Sie sie stattdessen vom Server aus durchführen.

Administrator-Installation durchführen:

  • Geben Sie folgenden Befehl in der Befehlszeile ein: setup /v "/a ADMIN=1"
  • Ein Installationsassistent wird gestartet, mit dessen Hilfe Sie den Server angeben können, auf dem das Produkt installiert wird.
  • Nachdem Sie die Anwendung auf dem Netzwerk-Server installiert haben, können Sie eine Knoten- oder Standardinstallation für alle Benutzer ausführen.

Knoteninstallation durchführen:

Hinweis: Wenn Sie Lotus Organizer auf dem Server und nicht von einem Knoten ausführen möchten, müssen Sie das Programm für die Knoteninstallation auf dem Netzwerk-Server ausführen.

So führen Sie eine Knoteninstallation aus:
  • Führen Sie eine Knoteninstallation von der Festplatte aus, nachdem Sie eine Administrator-Installation durchgeführt haben, oder starten Sie sie direkt von der CD.
  • Geben Sie einen der folgenden Befehle in der Befehlszeile ein:
    1. Um eine Knoteninstallation mit Hilfe einer Benutzerschnittstelle durchzuführen: setup /v"NODE=1"
    2. Um eine Knoteninstallation ohne Benutzerschnittstelle durchzuführen: setup /v"/q NODE=1"
Weitere Informatinen entnehmen Sie bitte der Datei: "netzwerk.rtf" auf der Organizer-CD.

Der Umgang mit gemeinsamen LO-Dateien

Um beispielsweise für Chef und Sekretärin den Lotus Organizer mit gemeinsamem Zugriff auf die Register Kalender, Adressen, Aufgaben, Planer, Geburtstage zu installieren, kann man problemlos dieselbe, identische Lotus Organizer Arbeitsdatei benutzen. Sollten aber beim Zugriff mehrerer Anwender auf eine Arbeitsdatei Probleme auftreten, raten wir die nachfolgende Methode, mit aufgenommenen Registern, zu verwenden.

Register aufnehmen

  • Kopieren Sie die Arbeitsdatei, die für den gemeinsamen Zugriff bestimmt ist (z.B. Chef.or6), in einen freigegebenen Ordner im Netzwerk (Server, NAS, o.ä.).
  • Stellen Sie sicher, dass alle Clients (auch bei aufgenommenen Registern) Schreibzugriff auf diesen Ordner haben (weitere Hinweise, siehe unten).
  • Benennen Sie alle Register dieser Arbeitsdatei um, indem Sie an jeden Registernamen ein "G" für "Gemeinsam" anhängen. Aus "Kalender" wird also "KalenderG" (damit man später beim Register-Import in einen Anwenderorganizer weiß, woher das Register stammt). Aus Kontakte wird am besten gleich "AdressenG", weil möglichst kein Registername mit dem gleichen Anfangsbuchstaben anfangen sollte. Nicht benötigte Register kann man einfach löschen.
  • Verwenden Sie in der Arbeitsdatei auf dem PC des Chefs den Befehl Register Aufnehmen um das erste gemeinsam zu benutzende Register "KalenderG" in seine lokale Arbeitsdatei aufzunehmen. Wenn der Chef das alte Kalenderregister für private Einträge verwenden will, löschen Sie das alte Register Kalender nicht, denn alle Einträge, die der Chef dort von nun an vornimmt sind nur in seinem lokalen (privaten) Kalender enthalten.
  • Jetzt fügen Sie auch im Organizer der Sekretärin das Register "KalenderG" mit Register-Aufnehmen ein. Wenn die Sekretärin dort nun einen Termin einträgt, ist dieser auch im (gemeinsamen) "KalenderG" des Chefs enthalten. Das alte Kalenderregister kann die Sekretärin ab sofort ebenfalls für ihre privaten Einträge verwenden, oder löschen.

Aufgenommene Register verwenden

Sie können nun Änderungen am aufgenommenen Register vornehmen (wenn die Original Arbeitsdatei nicht paßwortgeschützt war oder wenn Sie entweder das Assistent- oder Besitzer-Paßwort eingegeben haben). Ändern sich die Informationen eines aufgenommenen Registers aus der Originaldatei, stehen diese Änderungen auch allen anderen Benutzern dieses aufgenommenen Registers zur Verfügung!
Der Organizer überprüft die Einträge in den aufgenommenen Registern und verhindert, daß zwei Benutzer denselben Eintrag gleichzeitig bearbeiten. Standardmäßig speichert Organizer die aktuelle Arbeitsdatei nach jeder Änderung. Bitte in diesem Zusammenhang unsere Hinweise zu den Oplocks (siehe unten!) beachten!

Tipp
Mit F9 aktualisieren Sie alle verknüpften (also in aufgenommenen Registern gespeicherten) Einträge einer Arbeitsatei. Wenn Sie ein Register mit Mehrbenutzerzugriff aufnehmen, drücken Sie von Zeit zu Zeit F9, während Sie im aufgenommenen Register arbeiten. Dadurch werden auch die aktuellen Änderungen anderer Benutzer angezeigt. Beim Umblättern (Bild auf/ab, oder über die entsprechenden Icons der LO-Makros) und dem Wechsel der Register (z.B. vom Kalender zu den Adressen) aktualisiert Organizer die Einträge automatisch.

Wichtige Hinweise zur Netzwerkkonfiguration

Was haben Oplocks oder Filecaching mit dem Lotus Organizer zu tun?

Oplocks sind Garantien, die ein Server für einen gemeinsam genutzten logischen Datenträger für seine Clients erstellt. Diese Garantien informieren den Client, dass der Inhalt einer Datei vom Server nicht geändert werden darf, oder dass, wenn Änderungen anstehen, der Client benachrichtigt wird, bevor die Änderung durchgeführt werden darf. Oplocks wurden entwickelt, um die Netzwerkleistung bei Netzwerkdateifreigaben zu erhöhen. Wenn jedoch dateibasierte Datenbankanwendungen verwendet werden, wird empfohlen, die Freigabe-Oplocks auf 'No (off)' (Nein [Aus]) zu setzen.

Der Lotus Organizer ist eine eigenständige Datenbankanwendung und steuert den Zugriff auf seine Arbeitsdateien selbst. Er mag es überhaupt nicht, wenn man ihm durch irgendwelche Netzwerk-Features (wie z.B. Oplocks oder Filecaching) ins Handwerk pfuscht und quittiert dies mit Meldungen wie z.B. "Sie haben nur Leserechte", oder "kann auf die Datei xy nicht zugreifen".

Fazit:
Sämtliche Clients müssen Schreibzugriff auf die gemeinsame LO-Datei(en) im Netzwerk haben!
Sind dort, wo die LO-Dateien (damit sind auch LO-Dateien gemeint aus denen "nur" Register aufgenommen wurden!) auf dem Server liegen, Oplocks oder Filecaching eingeschaltet, führt dies zu Problemen und ggf. sogar zu Programmabstürzen des Lotus Organizer der Clients.

Also bitte für alle Netzwerkordner mit LO-Dateien: Schreibzugriff für die Clients einrichten und Oplocks oder Filecaching ausschalten!